Dienstag, 31. März 2009

Medizinmann nix wissen

Ich glaub, ich bin im Urwald, denk ich manchmal, wenn ich mit dem spanischen Gesundheitssystem zu tun hab. Der dortige Medizinmann ist auch nicht schneller und weiß mehr, als so mancher Arzt, der hier auf die Menschen losgelassen wird.
Zunächst mal, braucht man für jede Kleinigkeit einen Termin, oder man fährt in die Notaufnahme, ins Krankenhaus, in unserem Fall, 45km nach Cartagena.
Jake hat derzeit mit einigen hautproblemen zu kämpfen, hat überall rote Stellen am Körper, die ziemlich trocken sind, eine Form von Neurodermitis, bzw. atopisches Ekzem, das aber wahrscheinlich, oder hoffentlich, nicht so stark ausgeprägt ist, zumindest ist für Jake scheinbar nicht mit Juckreiz verbunden. Leider ist unser hiesiger Kinderarzt eine absolute "0", für den ist das alles in Ordnung. Hat sein Examen, laut Urkunde, die in seinem Zimmer hängt, irgendwo in Columbien gemacht, obwohl selbst Spanier ist, wahrscheinlich hat es für ein ordentliches Studium nicht gereicht. Jedesmal wenn wir da sind, tritt er absolut lustlos auf und begutachtet Jake nicht einmal persöhnlich. Leider kann man hier nicht einfach zu nem anderen Kinderarzt gehen, sofern er einem nicht zugewiesen wird, oder man ihn halt privat bezahlt. Immerhin haben wir schon mal einen Termin für den Hautspezialisten, bzw. Dermatologen, in Cartagena bekommen, für den 30. Juni!!!
Heute waren wir halt mal schnell im Krankenhaus, um das ganze begutachten zu lassen, letztnendes auch nur mit dem Ergebnis ("wenns nicht besser wird, kommen Sie halt wieder"), das wir wissen, das sowas im Grunde kaum behandelt werden kann. Gut, probieren wir halt einige Cremes aus, die ich in Deutschland besorgen werde, hab mich bißchen durchs Web gewühlt und mich belesen, was da helfen könnte. Wenn das bis Ende April nicht besser wird, werd ich Marilin mit Jake nach Leipzig, zu meiner Mutter schicken, damit sie dort mal paar richtige Ärtzte besuchen können.

Manchmal würde ich am liebsten hier alles hinschmeißen und nach Deutschland zurückgehen, zumindest gibts da ne ordentliche ärtztliche Betreuung und ein halbwegs funktionierendes Sozialsystem. Wir sind sogar tatsächlich am darübernachdenken, ob nicht Deutschland für uns eine Alternative wäre, was aber wahrscheinlich am fehlenden Job für mich, scheitern wird. LKW-fahren, dazu hab ich langsam keine Lust mehr, in D sowieso nicht, da bezahlen sie ja erheblich weniger. Tja, und ein andere Job? Wir könnten uns ja einschränken, aber 2000 Euro (netto, versteht sich), sollten dabei schon rausspringen, für mich, egal was es ist. Na gut, wir sind ja für alles offen, auch Norwegen/Schweden ist nach wie vor im Gespräch, genauso wie Kanada, was ja unser eigentliches Ziel war.
Allerdings, ich finde, die Zeiten des LKW-fahrens sind allmählich vorbei, in Kanada wär ich ja noch länger unterwegs, als hier, brächte also auch da von vornherein einen anderen Job. Vielleicht sollte ich mich mal auf so einer internationalen Job-Messe umsehen.
Solange sich nichts anderes ergibt und in trockenen Tüchern ist, bleibt erst mal alles beim alten, hier in Spanien und per LKW...

Meine letzte Tour führte mich nach Brüssel, wo ich 3 Abladestellen hatte, morgens um 4 angefangen im Zentrum von Brüssel, am Großmarkt, über Colruyt in Halle und Delhaize in Zellik (leer, mittags um 12, fuhr ich noch nach Middelburg in Holland, um da Elektronicartikel zu laden. Durch den Westerscheldetunnel (23,50 Euro Maut!) kam ich dann noch Abends bis nach Paris durch. 22 Uhr konnte ich dann endlich Pause machen, dank unsrere schönen Lenkzeitregeln und Fahrverbote (in Frankreich, ab Samstag 22 Uhr) war ich gezwungen, so lange zu fahren, damit ich am Samstag noch bis zur spanischen Grenze komme (in Spanien gibts kein Fahrverbot). In der Nähe von Angueleme traf ich mich mit Freund Andreas, wir fuhren dann bis Burgos, am nächsten Tag, zusammen, war mal wieder schön.
Montag früh war ich in Malaga zu abladen, danach ging es nach Hause.

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