Sonntag, 1. März 2009

Blinde Passagiere

- hatte ich diesmal auf meiner Fahrt nach Holland. Schon unterwegs, hatte ich, bei einer Pause hinter Lyon, eine verdächtige Bewegung im Palettenkasten bemerkt, der allerdings mit Eurpaletten voll war. Dachte mir, irgendein Tier wär reingekrochen und hab die Klappe geöffnet, damit es in Ruhe wieder abhauen kann. Später, nachdem ich in Ridderkerk (Barendrecht) abgeladen hatte und in Leerdam vor meiner Käsebude, wo ich laden wollte, wartete, hörte ich jammernde Geräusche und stieg aus zum nachsehen. Saß doch ein kleines Kätzchen oben auf den Paletten, ganz klein, durchgefroren und am verhungern. Hab ichs erst mal mit in die Kabine genommen und versucht, bei Frico, dem Käseladen, etwas Milch zu organisieren, gab leider keine. Während ich wieder im LKW war, hörte ich wieder Jammergeräusche aus dem Palettenkasten!! Noch mal nachgeschaut, mit der Taschenlampe, zwischen den Paletten und sieheda, war noch ein Kätzchen! Erst mal rein, ins Büro, die sollten mal die Tierrettung anrufen, oder ähnliches, aber, sie wollten sich der beiden selbst annehmen. Kam also die halbe Bürobelegschaft mit raus und ich hab erst mal alle Paletten rausgeladen, damit wir an das Tierchen rankamen.

Palettenkasten ausgeräumt


die beiden Abenteurer


Die beiden müssen bei uns auf dem Firmenhof zugestiegen sein, da haben wir nämlich ziemlich viel Katzen, hab schon so manches mal eine im BMW entdeckt, wenn der mit offener Tür oder Fenster da stand...
Welch ein Abenteuer, für die beiden! Waren ja mindestens 3 Tage an Bord und das bei Wind und Wetter (in Belgien, nachts, um 0 Grad) und dann noch die schlimmen Geräusche, die so ein LKW während der Fahrt macht, Bremsen, Straße, Achsen, Wind...

nachts in Belgien, Lüttich


Ich hoffe, ihnen gehts gut und soie haben alles überstanden. Nächstes mal in Leerdam werde ich mich erkundigen, wie es ihnen ergangen ist.
Gestern, auf dem Rückweg, war ich noch bei meinem Freund Oliver, in El Vendrell, der ja, mit seiner Freundin Aline, mit uns nach Kanada kommen will. Er ist schon fleißig am recherschieren und organsisieren. Wir kennen zwar genug Leute, die vor uns den Weg gegangen sind, aber, meistens von Deutschland aus. Wir wohnen ja alle, bekanntlich, in Spanien und bringen ja unsere Frauen, die andere Nationalitäten haben, mit, was auch organisiert sein will.
Oliver ist leider derzeit ohne Arbeit und aufgrund der wirtschaftlichen Lage will er die Sache für sich etws beschleunigen.Zumindest hat er genug Zeit, sich um organisatorisches zu kümmern. Denke, bis Jahresende sollten wir es hinkriegen. Am ehesten hängts am Geld, genug Startkapital für ein Leben an anderem Ort zu haben, wir wollen uns ja nicht verschlechtern, sondern mindestens auf dem selben Niveau weiterleben, also mit (zunaächst gemieteten) Haus, Fahrzeug mind. im selben Niveau wie jetzt der 7er, usw.. Finanziell wird sich nicht so viel verändern, in Kanada gibts als LKW-Fahrer nicht mehr zu verdienen, als in Spanien (natürlich ist das aber einiges mehr als in Deutschland, z.B.), aber darum gehts ja auch nicht.

Bin jedenfalls, nach 6 Tagen (werden in Kanada sicher auch paar mehr), wieder zu Hause und freue mich, meinen Sohn Jake im Arm zu halten. Wunderbares Wetter, 20 Grad, ich in kurzen Hosen, was will man mehr (vorerst...).

3 hombres en la sofa (3 Männer auf'm Sofa)

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