Samstag, 13. Dezember 2008

Auswandern nach Spanien???

Aus gegebenem Anlaß, weil in letzter Zeit diverse Anfragen kamen, muß ich leider mal klarstellen, ich kann leider keine Arbeit in Spanien vermitteln. Meine eigene Firma ist komplett und es hat auch niemand die Absicht zu gehen, es gibt eh Wartelisten (bei den guten Firmen). Ich kenn leider auch keine Firmen, wo man derzeit Fahrer sucht. Ich kann leider auch nix machen, wenn einer von Euch an eine schlechte Firma geraten ist, die nicht zahlt, oder ähnliches. Ich kann keine Firma im besonderen empfehlen oder von einer abraten, jeder fahrer hat andere Ansichten von einer "guten" Firma.
Auch in Spanien ist die Wirtschaft zur Zeit leicht in der Krise, die meisten Firmen sind komplett und haben die Zeit genutzt, unbeliebte Fahrer zu "entfernen". Es gibt hier derzeit auch ziemlich viele "suchende" Fahrer.
Was aber nicht heißen soll, das man es nicht versuchen sollte, gute Fahrer werden schließlich immer genommen.
Absolute Grundvoraussetzung ist aber, hier genauso wie in Kanada, oder anderswo, das man die Sprache des Landes spricht, schließlich will man mit seinem Chef und der Dispo, wie auch im Privatleben komunizieren können. Es gibt hier einen sehr hohen Ausländeranteil, meist Rumänen, Bulgaren, Slovaken, viele Südamerikaner, Portugiesen - die sprechen alle spanisch. Ein Arbeitgeber wird immer den zuerst nehmen, mit dem er sich auch unterhalten kann, das dürfte eigentlich jedem klar sein.
Weiter Grundvoraussetzung ist, man braucht eine spanische Steuernummer, N.I.E., die man sich, vor Arbeitsbeginn, bei der Komisaria (Ausländeramt, wo auch nur spanisch gesprochen wird), holen muß, das kann schon mal einen Tag voller Bürokratie bedeuten, mit stundenlangem warten, zusammen mit 300 Marrokanern in einer Schlange (je nach Stadt, manchmal für EU-Bürger getrennt).
Der Arbeitgeber meldet einen in der Seguridad Social und Krankenkasse an und bezahlt die Beiträge. Zahnarzt ist in der normalen (gesetzlichen) Krankenkasse nicht enthalten, muß man privat machen.
Auch in Spanien gibt es (inzwischen) viele schwarze Schafe unter den Firmen, ob gewollt oder nicht, manche zahlen halt nicht. Manche nehmen auch besonders gerne Ausländer, die nix verstehen und keine Ahnung haben, was für Zahlungen geleistet werden müssen.
Es wird nach Leistung bezahlt, also nach gefahrenen km, wer also gemütlich mit 80 über die Bahn eiert, wie in Deutschland und täglich seine 14-15 Std. Pause braucht, wird hier nix verdienen und ist fehl am Platze. Die gesetzlichen Regelungen, Lenk- und Ruhezeiten werden eingehalten. Man kommt jede Woche nach Hause, auch bei internationalem Verkehr.
In der Regel wird ein Grundgehalt bezahlt, so um 1000 Euro, plus km-Geld und diverse Extras, für Sonntags, Paletten in Kasten packen, etc, je nach Firma, außerdem muß das Grundgehalt mindestens 2 x im Jahr extra gezahlt werden, als Weihnachts- und Urlaubsgeld. Gibt auch Firmen, die bezahlen Grundgehalt plus eine Prämie pro Tour.
Die Autos hier sind modern, aber ohne Extras. Kühlschrank usw. ist in der Regel nicht drin, genausowenig wie Navi oder 12 Scheinwerfer auf'm Dach. Das gibts nur in kleinen Privatfirmen. Hier arbeiten die Fahrer nämlich für's Geld und nicht dafür, ein schönes Auto zu fahren...
Alles in allem kann ich aber sagen, man lebt ruhiger, in einer spanischen Firma, auch mit Kühler und hat mehr Geld für die Arbeit, als in Deutschland.

Ich wünsch allen, die vorhaben, nach Spanien zu gehen, alles Gute und viel Glück!

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