Schon wieder bin ich für das Wochenende in Calais. Nachdem in Madrid alles ziemlich schleppend voranging, d.h. ich musste zum abladen, beim letzten Kunden (ein 6kg-Paket) über einen Tag warten, dann wiederum an der Ladestelle auch bis gg 17.00 Uhr. Na gut, da steh ich darüber, schliesslich hat man in Spanien ja nicht das arbeiten, wohl aber die Siesta (bedeutet eigentlich Pause, zur Erholung) erfunden.
Irgendwie schon komisch, was (??), das ausgerechnet in den Ländern, wo ausgiebig, stundelang Mittagspause, betrieben wird (danach hat eh keiner Lust mehr - manaña!!), bzw. "mediterane Lebensart" herrscht, ausgerechnet auch jeweils das ganze Land vor der Totalpleite steht und die Wirtschaft bergab geht, Spanien, Italien, Portugal und natürlich, deren aller Vorbuild, Griechenland...
Weil ich gerade beim Thema bin - und wöchentlich mehrere Anfragen, per e-mail bekomme, wo um Arbeitsvermittlung in CH gebeten wird, ich kann da nix machen.
In Spanien braucht man es gar nicht erst zu versuchen, es sei denn, man wohnt da, mit allen Papieren und spricht auch die Sprache ordentlich. Schliesslich kann jeder schmierige Bulgare/Rumäne das einwandfrei (denen fällt das leicht, rumänisch ist romanische Sprache, die lernen das in 3 Monaten!!), bzw. hat man in E bessere Chancen, wenn man einwandfrei rumänisch/bulgarisch spricht...
Man bekommt in E heute nur einen Job, wenn man von einem anderen Fahrer empfohlen wird, bzw. vielleicht sogar von seinem Ex-Chef, der den neuen kennt, bzw. wenn man bereit ist, irgendwelchen Unsinn zu machen (Beschiss bei den Lenkzeiten, halber Lohn und keine Sonderzahlungen).
Man sollte bedenken, insbesondere in Spanien, wo 27% Arbeitslosigkeit herrscht und dann eine Firma Fahrer sucht - dann kann mit der irgend etwas nicht stimmen!
Sicher, hier und da gibts vielleicht auch einmal eine Ausnahme (ich persöhnlich glaube aber nicht daran).
In CH gibts von der Sache her genug Arbeit, aber, nicht international. Das kann man sich gleich abschminken. Das macht nur ne Handvoll Firmen, schliesslich fahren die "anderen" für die Hälfte vom Preis - zu Zweit. Einzige Möglichkeit, sich persöhnlich hinbegeben und vorsprechen. Man kann in CH ausschliesslich mit nem schweizer Fahrausweis (Führerschein) arbeiten, als Chauffeur und sollte, wenns geht, auch vor Ort wohnen (nicht so wie ich...).
Auf dem Weg von Madrid nach GB, ein Stück oberhalb Londons, ging unterwegs auch noch der Frigo kaputt, so dass ich am Mittwoch Abend erst mal zum Thermo King Service Le Mans musste. Ein digitaler Sensor war defekt, wodurch sich der ganze Apparat alle 3 Minuten (nach löschen des Fehlercodes) abschaltete. Hatte ja Farmacie, bei 5ºC Dauerbetrieb! Der Mechaniker musste über die Ware hinweg (1,50m hoch) krabbeln um an die entsprechende Stelle, vom Frigo-Innenraum her, zu kommen. Damit war dann Donnerstag abladen auch passè. Brauchte in Calais 4 Std., am Donnerstag, um von der Hafen-Einfahrt aufs Schiff zu kommen!
Tja, nun sitz ich hier am "all4trucks"-Truckstop, wollte eigentlich mal Wäsche waschen, geht aber nicht, weil die Kurutzen (mindestens 200 - davon kein einziger im Restaurant, die hier stehen, wahrsch. mehr als in Ungarn selbst...), sämtliche Jetons (Coins) in ihrer Gewalt haben, nur, wäscht hier bisher gar keiner. Naja, für 3-4 Wochen hab ich noch Klamotten, hoffe, die Gemüse-Campagne (E-CH) geht bald los, damit ich mal wieder heimkomme.
Mit am Tisch, bei Bier, Hamburgern+Fritten, sitzen Sean und John, zwei (ältere) englische Chauffeure. Die meinten, wenn die Briten damals (vor 70 Jahren) gewusst hätten, wie sich das hier mal entwickelt, mit der Osteuropa-Invasion, hätten sie uns wahrscheinlich gewähren lassen, bzw. sich sogar auf unsere Seite gestellt...
Wir befinden uns ja hier auf historischem, blutgetränktem, Boden (= hätte man sich alles sparen können!), hab auch schon mal, per Velo, unsere alten Bunkeranlagen besichtigt, vor 2-3 Jahren.
Jetzt kommt gerade die Sonne raus, da werde ich mich wohl doch noch mal aufs Velo schwingen, für eine Runde (bis St Omer), muss mal was tun für (bzw. gegen) meine Figur!
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