Donnerstag, 31. Dezember 2009

Weihnachten in Leipzig

So, am Samstag, dem 18.12., sind wir, Marilin, Jake, Jacky und ich, per LKW Richtung Deutschland gestartet. Pepe hatte mir, über unseren Auftraggeber AMACO, eine Komplettladung von Torre Pacheco nach Arnsdorf,bei Köthen, besorgt, abzuladen am 22.12.. Wunderbar.
Die Fahrt gestaltete sich relativ problemlos, Jake spielte gut mit, schlief direkt auf den ersten paar Stunden ein, hatte auch sonst keinerlei Probleme, im LKW zu “wohnen”.

Kindersicherung für den Handbremshebel...


Platz ist in der kleinsten (Topline-)Hütte...


2 Kumpels bei spielen



Natürlich waren die Platzverhältnisse etwas beengt, aber, nachdem alles ordentlich in die Schränke und sämtliche verfügbaren Staumöglichkeiten, eingeräumt war, ging es. Da merkt man erst mal, wie jämmerlich klein unsere europäischen Fernverkehrshütten, selbst in der größten Ausführung, doch sind. Glaube, bei “Trick my Truck” (auf RTL2, Sonntags vormittags), würden sie Weinkrämpfe kriegen, wenn sie die zu Gesicht bekämen…
Aber, letztenendes kamen wir klar. Freund Alex, von ROSEGAR, ist vor paar Jahren sogar, in der gleichen Scania-Hütte, mit Frau und beiden Kindern + Hund - monatelang - unterwegs gewesen, Hut ab.

kurz vor Besancon (F), Winterlandschaft


Nach dem abladen, bei Bördeland, ging es dann in meinen Heimatort Panitzsch, bei Leipzig, um dort die Weihnachstfeiertage, bis zum Sontag, den 27.12., bei meiner Familie zu verbringen und paar Freunde zu treffen.

bei Ur- Opa und Oma


Martin 1 Jahr alt und Martin 101 Jahre alt!!!!


so sah es am 23.12. morgens aus, das passte ja!


beim Weihnachtseinkauf zu Fuß unterwegs


Heiligabend mit meiner Mutter bei Oma + Opa


später dann bei meiner Mutter zu Hause, Geschenke...



Einer, der wahrscheinlich auch nie erwachsen wird, zumindest spielt er heute noch am liebsten mit Autos...


Montag habe ich dann in Bürstadt Möbel für IKEA Murcia geladen. In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag kamen wir zu Hause an.

es geht wieder heimwärts



Alle Fotos der Weihnachsttour, sind auf unserem Fotoalbum zu finden.
Heute und morgen steht nun unser Umzug an!

die Bilder zum R500 Highline

Hier noch, wie versprochen, die Bilder vom Scania R500 Highline, Modell 2007:


"que lindo, que camioncito!" (ach wie süß, das Lastwägelchen!)

die Amaturen sind soweit ganz schön

albernes "Rotlicht" an der Decke, leuchtet nach hinten und hat überhaupt keinen Effekt

wenn man auf dem Gas steht, stößt man an den Flaschenhalter!!

das "Bett" kann nur benutzt werden, wenn beide Sitze nach vorne geschoben wurden (!!), mal eben raus zum pinkeln ist da nicht, ohne Bastelaktion...

Platz für nen Kühlschrank gibts nicht, außer auf dem Bett oder Sitz, alternativ kann man natürlich den kleinen, für ca. 1000 Euro mitbestellen...

das ist alles, was an "Stauraum" unterm Bett zu finden ist, der Kasten links ist verbaut und nicht nutzbar, bei neueren Modellen als 2. Außenstaufach (gegen Aufpreis, natürlich!) nutzbar.

das obere "Bett" spottet jeder Beschreibung!!

Die Gardinen sind so aufgehangen, das da schön Licht durchfällt, traurig aber wahr.


Wenn sich schon mal jemand gefragt hat, wieso an neueren Scanias, der R-Serie, niemand mehr "King of the Road" drangemalt hat, der weiß jetzt warum, diese Zeiten sind vorbei. Die Kabine wurde zwar seit 2007 noch mal etwas überarbeitet, trotzdem ist das ein Witz, was man hier anbietet, mit sowas fahr ich bestimmt nicht!
Man, war ich froh, endlich wieder in meinem 4er Topline zu sitzen, als ich mit Marilin, Jake und Jacky zur Weihnachtstour, Richtung Leipzig, aufbrach!

Samstag, 19. Dezember 2009

Heimfahrt im Scania R500 Highline

Ich hatte ja kürzlich das Glück - oder vielmehr Pech - mit José-Davids Scania R500 Highline, von Frankreich aus, heimfahren zu dürfen.
Meine Chefs, Pedro und Pepe, haben ja alle 9 neueren Autos, in unserer Firma, als "Higline"-Modell gekauft. Higline ist, mehr oder weniger, ein nur halbhohes Dach auf der Hütte.
Nach 3 Tagen, mit dem Ding unterwegs, kann ich folgendes Urteil abgeben: Unterstes Niveau, schlimmer gehts nimmer! Ich hab paar Bilder gemacht, die kann ich aber erst später einfügen, hab grade techniche Probleme, am PC.
Wenn man mal vom Arbeitsplatz ausgeht, fahren lässt der sich schon gut, auch wenn die "Opticruise"-Automatik nicht gerade angenehm schaltet, die Bremstempomat- und Tempomat-Bedienung an einer ergonomisch absolut ungünstigen Stelle, unten mittig im Lenkrad, angebracht ist, das konnte alles ein 96er MAN F2000 besser. Der Fahrersitz hatte ein komisches Feder-verhalten, sagte mir gar nicht zu, konnte ihn auch nicht so justieren, wie ichs gerne gehabt hätte.
Ich glaube, als die Ingineure von Scania diese Hütte konstruiert haben, kamen die gerade von nem Elch-Grillfest und waren total besoffen, anders kann ich mir das nicht erklären, so realtitätsfremd das Ding zu präsentieren, praktisch vom 4er Scania zurückentwickelt. Die haben sich gesagt. "kommt, jetzt lasst uns die mal richtig verarschen, nicht nur so ein bißchen, neee, richtig, mit allen Schikanen. Kein richtiges Bett, keinerlei Stauraum un nur minimale Ablagen. Ihr werdet sehen, die Idioten werden trotzdem Schlange stehen, den Dreck zu kaufen, genauso wie sie Wünschelrutengängern glauben und für jeden Mist Unmengen Geld spenden, noch dazu werden wir höhere Preise verlangen, als die Konkurenz mit größeren Autos".
Unterm unteren "Bett" gibts nur eine Schublade, halb so groß wie beim 4er, der aber trotzdem einen doppelt so hohen Motortunnel hat ?!ß!, man kann aufs Außenstaufach zugreifen, auf der anderen Seite gibts gleich mal gar keinen Stauraum. Das Obere "Bettchen" spottet jeder Beschreibung, ist gerade mal so breit, wie mein Untgerarm lang ist, lässt sich wirklich nur als Ablage benutzen. Das Kinderbett von meinem 1 jährigen Sohn Jake Martin, ist übrigens 7 cm breiter!!! Kollege Juan nimmt deshalb seinen 15-jährigen Sohn nicht mehr mit auf Tour, weil kein ordentlicher Platz zum schlafen da ist. Und auch als Alleinfahrer, zu schlafen gehen muß man die halbe Karre umbauen und wer viel Gepäck hat, das ganze aufs Amaturenbrett verfrachten...
Ich frag mich, wie es da manche Firmen fertigbringen, mit so einer Spielzeughütte (man denkt, man sitzt im Axor oder im 814er) sogar 2 Mann loszuschicken!!!
Was wirklich schade ist, ist, das selbst beim Topline-Fahrerhaus, also der großen Hütte, die "Betten" genauso armselig sind. Da kann ich nur sagen, wenn das Ding außen auch noch so schön gestylt ist, ich weiß leider, wie es innen aussieht, der Fahrer tut mir leid, da reißen es auch 620Ps nicht raus, die man vielleicht hat.
Schade, das sich die Scania-Ingineure (falls da überhaupt welche sind), sich nicht mal paar andere Modelle, MAN oder DAF, als Beispiel nehmen, schließlich ist man angeblich "Premium-Hersteller"...

Für mich kommt so ein "Highline" jedenfalls nicht in Frage, das mach ich nicht mit. Schließlich bin ich mehr Tage im LKW unterwegs, als zu Hause, da hab ich ein Recht auf ein ordentliches Auto und auch ein recht auf ein ordentliches Bett. Wenn also irgendwann mal die Zeit gekommen ist, meinen 4er Scania Topline abgeben zu müssen, werde ich mir dann wohl, wohl oder übel, eine neue Firma suchen müssen.

Wenn man so einem Karre, seinem Personal, in Amerika hinstellen würde, ich glaube, der Fuhrparkleiter würde geteert und gefedert davongejagt werden.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Panne in Frankreich

Diesmal hat es mich mit einer Panne in Frankreich erwischt. Hatte in St Mihiel, Nähe Verdun, bei Bonduelle, abzuladen. Bis dahin kam ich noch, wenn auch, auf den letzten Kilometern, mit irritierenden Geräuschen aus dem Differential. Am nächsten Morgen, als ich an die Rampe setzten wollte, gab es dann ein großes "Kracks", mitten auf der Straße, beim rückwärtsfahren. Nix ging mehr. Nur mit aller Macht konnte ich wieder gerade ziehen, um nicht die ganze Straße zu blockieren. Machte erst einmal Rundruf, bei Scania und meinem Chef. Danach sattelte ich ab, bevor gar nix mehr ging. Ein hilfsbereiter italienischer Kollege stellte meinen Frigo dann an die Rampe, ein Spanier den leeren Trailer dann auf den Parkplatz. Inzwischen war der Service-man da, konnte nix machen, Fifferntial komplett im Eimer. Mein Chef Pepe entschied, mir einen Tieflader zu schicken, mit 2 Kollegen und einer anderen Zugmaschine. Die haben für sowas eine Versicherung und die Reperatur ist hier in Spanien, in unserer Heimatwerkstatt, erheblich billiger. Meine Kollegen, Gines und José-David, sollten am nächsten Nachmittag, nach 20 Std. Fahrt bei mir eintreffen. Zunächst mußte ich erst mal die Zugmaschine von der Straße, wo sie immer noch stand, kriegen. Rückwärts ging gar nix mehr, irgendwie mußte ich aber wenden, also mit aller Macht 5 Meter rückwärts eingeschlagen und dann vorwärts über ein zugefrorenes Feld (es herrschten -5 Grad) geschafft, zu wenden und die 200 Meter bis zum Parkplatz zu kriechen. Aus dem Differntial kamen dabei so bösartige Geräusche, die kann man garnicht beschreiben. Beim Versuch noch 2-3 Meter rückwärts zu schieben, gab es dann endgültig auf. Na was solls, hatte ich schönen TV-Nachmittag und Abend.
Als Gines und José-David eintrafen, ruck zuck die Zugamschine abgeladen, meinen draufgewürgt (ging grad noch, mit sämtlichen 580Ps, im 1. Gang!!!). Meinen Frigo haben wir an die mitgebrachte Zugmaschine gehängt und ich konnte dann um 15.00 Uhr los. Die beiden mußten eh erst mal übernachten.
So machte ich mit einem R500 - Highline, auf den Weg nach Hause, zunächst mal leer. Was für ein Witz, diese Hütte, dazu schreib ich mal einen extra post.
Am Mittwoch hab ich rund um Girona, in Schlachthöfen, Fleisch für Alicante geladen.
Heute, nach einem kleinen Zwischestop in Valencia, wo ich Jakes Pass abholen konnte, abgeladen und ab, nach Hause.
Meine Zugmaschine war gestern Abend in der Werksatt eingetroffen, die beiden konnten ja nonstop durchknallen. Morgen, am Freitag Mittag, soll die Reperatur fertig sein.

Sorry, diesmal keine Fotos, mein Laptop hat schlapp gemacht (kann froh sein, das nicht aus dem Fenster geflogen ist...), mit den darauf gespeicherten Bildern, die natürlich schon von der Kamera gelöscht hatte.

Am Samstag werden wir, Jake-Martin, Marilin und ich, per LKW nach Deutschland starten und zu Weihnachten bei meiner Familie in Leipzig sein. Jacky werden wir wohl inzwischen in eine Tierpension geben, wenn es klappt.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Odyssee

Zunächst entschuldige ich mich mal bei allen Lesern, das es mal etwas länger gedauert hat, bis ich hier wieder mal was poste. Aber , meine letzte Tour war eine ziemliche Odyssee und als ich heimkam hatte ich erst mal was anderes zu tun, als mich gleich vor den PC zu hocken.
Ab Januar hab ich dann einen mobilen Internetzugang, mit dem ich, zumindest in Spanien, umsonst online gehen kann, wann immer ich will.

Zunächst hatte ich erst einmal Donnerstags, in Reutlingen, bei Bonduelle, anzuliefern. Pepe tat sich dann schwer, eine Rückladung zu besorgen, vor allem mit Hinblick darauf, das Dienstags in Spanien Feiertag war und Montags entsprechend auch fast kein Betrieb arbeitete (mit dem arbeiten haben sie's nicht so, die Spanier...). Also, fuhr ich mal in die Nähe von Heidelberg, dort konnte ich bei Wild Saft für Nordholland laden, Freitag Miittags anzuliefern, gesagt, getan. Abends kehrte ich noch bei Freund Ralf, in Kierspe, MK, auf einen Kaffee ein. Freitag Abend bei Briggs + Stratton in Nijmegen für St Clair, bei Lyon, Autozubehör geladen, anzuliefern montags.

bei Briggs+Stratton, in Nijmegen, an der Rampe

nettes Werbeschild für Winterreifen in Holland

Hab ich also von Samstag Abend bis Montag früh auf der Aire Roussilon zugebracht. Montags dann von St Clair nach Toulouse, leer (!), gefahren um am Dienstag Morgen dort zu laden, in Colomiers. Das ganze ging zu unserem Kunden Europerlita, in Rubi, Barcelona, für Mittwoch Morgen. Dienstag Nachmittag war ich bereits, nach ganz gemütlicher Fahrt, an Ort und Stelle.

heute gibts mal Spaghetti mit Würstchen


Am Mittwoch klappte dann alles wie am Schnürchen, abgeladen, an der selben Rampe gleich neu geladen und ab nach Hause. Das abladen ging auf Pedro's Kappe. 9 Tage unterwegs und nur knapp 5400km. Es gab schon bessere Touren. Gut dafür konnte ich jeden Tag, ohne Wecker, ausschlafen und abends, ab 18.00 Uhr, das TV-Programm genießen...
Da gibts jetzt ne schöne sendung, auf RTL2, Trick my Truck, Sonntag Vormittags, und Dienstag Nachts (Wiederholung), wo (in Amerika) Trucks gepimpt werden. Da kriegt man als europischer, in einer Hundehütte hausender, Trucker, bald Weinkrämpfe, wenn sie da die "zu kleinen und engen" Hütten erst mal entkernen und dann ausbauen. Neid ist meinerseits trotzdem nicht dabei, herrschen halt andere Sitten hier, die Hütten weren wieder kleiner...
In Deutschland sind sie pausenlos am jammern, vor allem wegen ihrer Afganistan-Bomben-Attacke. Wohl noch nicht gemerkt, das dort Krieg ist. Wo gehobelt wird, da fallen auch Späne! Solche Diskussionen würden in Amerika niemandem einfallen. Außerdem gibt es Pläne, in Deutschland, künftg GEZ quasi von jedem Bürger zu kassieren, ob er nun überhaupt TV/Radio hat, oder nicht. Nicht schlecht, bei dem Spitzen-TV-Programm auf den Sendern, von denen ich nicht mal weiß, wo programmiert hab. Ich hatte ja mal Gedanken gehegt, vielleicht nach Deutschland zurückzukehren, aber, man tut dort alles, um die Leute praktisch aus dem Land zu jagen - inklusive gigantischer Trauerfeiern für einen Selbsmörder, der als Volksheld mit großem Teamgeist dargestellt wird, aber aus egoistischen Gründen einfach Frau und Kind im Stich gelassen hat (sein Team allerdinhs auch) - und das ist wirklich traurig.

Während ich unterwegs war, hatte Jacky sich mal für ein Weilchen abgesetzt, war ausgebüxt. Normalerweise kehrt er in so einem Falle nach 3-4 Stunden, spätestens, zurück. Am Abend des nächsten Tages war er immer noch nicht zurück! Wir machten uns schon echte Sorgen, Marilin hatte schon Suchanzeigen im Ort aufgehängt. Am 3. Tag erschien er aber wieder zu Hause, zerzaust und abgemagert! Naja, hatte er wohl einen kleinen Abenteuer-Urlaub, auf dem sich wohl nix zu fressen fand... Man, sind wir froh, das er wieder da ist!


jetzt gehts ab, ins Bettchen, Jake Martin!